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Wie sieht der Alltag eines Prüfingenieurs aus?

Prüfingenieure spielen eine zentrale Rolle in der Fahrzeugwelt. Ihre Arbeit sorgt dafür, dass Autos, Motorräder und andere Fahrzeuge sicher auf den Straßen unterwegs sind. Doch wie sieht eigentlich der Alltag eines Prüfingenieurs aus? Erfahren Sie mehr über die Qualifikationen, die für diesen Beruf notwendig sind, die Unterschiede zwischen einem Prüfingenieur und einem Sachverständigen sowie die abwechslungsreiche Arbeit, die jeden Tag neue Herausforderungen mit sich bringt.

Welche Qualifikationen werden benötigt, um Prüfingenieur zu werden?

Prüfingenieur zu werden, erfordert eine fundierte Ausbildung und spezifische Qualifikationen. Ein Prüfingenieur benötigt zudem ein hohes Maß an technischem Verständnis, analytischem Denken und eine große Sorgfalt, um jedes Fahrzeug genau unter die Lupe nehmen zu können.

Zu den Voraussetzungen zählen:

Studium der Ingenieurwissenschaften

Ein abgeschlossenes Studium im Bereich Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Elektrotechnik oder einer vergleichbaren Fachrichtung ist die Grundlage.

Weiterbildung zum Prüfingenieur

Nach dem Studium erfolgt eine spezielle Schulung bei einer anerkannten Überwachungsorganisation, wie beispielsweise der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ). Hier lernen angehende Prüfingenieure alles, was sie für die technische Prüfung von Fahrzeugen wissen müssen.

Praktische Erfahrung

Ein mehrmonatiges Praktikum in der Prüfstelle ist häufig ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung und bietet den Auszubildenden die Möglichkeit, praktische Erfahrungen in einem spezialisierten Arbeitsumfeld zu sammeln. Während dieses Praktikums lernen die Auszubildenden die verschiedenen Abläufe und Verfahren innerhalb der Prüfstelle kennen, insbesondere in Bezug auf die Qualitätskontrolle, Prüfmethoden und die Anwendung von Prüfstandards.

Zertifizierung

Nach erfolgreicher Schulung wird eine Prüfung abgelegt, um die Zulassung als Prüfingenieur zu erhalten. Die Prüfung selbst erfolgt bei der jeweiligen Landesregierung, da die Durchführung der Hauptuntersuchung (HU) einen hoheitlichen Verwaltungsakt des Staates darstellt.

Voraussetzung: Führerscheine aller Klassen

Für die Tätigkeit als Prüfingenieur ist ein Führerschein der Klassen A, B und insbesondere CE erforderlich. Die Klasse CE ist besonders wichtig, da sie das Fahren von Fahrzeugen mit Anhängern erlaubt – ein essenzieller Bestandteil bei der Prüfung von Nutzfahrzeugen.

Einen Busführerschein der Klasse D benötigen Prüfingenieure nicht, da Fahrzeuge dieser Klasse (ohne Fahrgäste) zu Prüfungszwecken auch mit der Führerscheinklasse C/CE bewegt werden dürfen. Damit sind Prüfingenieure bestens ausgestattet, um ein breites Spektrum an Fahrzeugen sicher und fachgerecht zu prüfen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Prüfingenieur und einem Sachverständigen?

Die Begriffe „Prüfingenieur“ und „Sachverständiger“ werden oft synonym verwendet, doch es gibt klare Unterschiede zwischen den beiden Berufen:

Prüfingenieur

Prüfingenieure sind speziell darauf spezialisiert, die gesetzlich vorgeschriebenen Fahrzeugprüfungen wie die Hauptuntersuchung (HU) oder Änderungsabnahmen (§ 19,3) bei Tuningmaßnahmen durchzuführen. Nur Prüfingenieure sind dazu befugt, diese amtlichen Prüfungen durchzuführen – Sachverständige dürfen dies nicht. Prüfingenieure haben somit eine hoheitliche Funktion, die für die Verkehrssicherheit auf den Straßen von entscheidender Bedeutung ist.

Sachverständiger

Ein Sachverständiger erstellt Gutachten, z. B. für Schadensbewertungen nach einem Unfall oder für die Wertermittlung von Fahrzeugen. Ihre Tätigkeit ist breiter gefächert und oft beratend oder bewertend, während Prüfingenieure sich primär mit der technischen Überprüfung beschäftigen.

Ein weiterer Unterschied: Prüfingenieure können, sofern sie entsprechend geschult sind, auch Tätigkeiten eines Sachverständigen übernehmen, z. B. die Erstellung von Fahrzeuggutachten. Damit haben Prüfingenieure einen besonders vielseitigen Berufsalltag, der technische Prüfungen und bewertende Tätigkeiten umfassen kann.

Beide Berufe ergänzen sich jedoch hervorragend und sorgen gemeinsam dafür, dass Fahrzeuge sicher und regelkonform unterwegs sind.

Eindrucksvolle Fahrzeuge im Prüfungsalltag

Ein Highlight der Arbeit als Prüfingenieur sind zweifellos die einzigartigen Fahrzeuge, die regelmäßig in der Prüfstelle vorgeführt werden. Vom liebevoll restaurierten Oldtimer bis hin zu topmodernen Elektroautos – die Vielfalt der Fahrzeuge sorgt immer wieder für Begeisterung.

Hier ein kleiner Einblick:

Wie abwechslungsreich ist die Arbeit eines Prüfingenieurs?

Die Arbeit eines Prüfingenieurs ist äußerst vielfältig und abwechslungsreich – kein Tag gleicht dem anderen, denn jedes Fahrzeug, das geprüft wird, bringt neue Herausforderungen mit sich.

Technische Herausforderungen: Von klassischen Oldtimern über hochmoderne Elektrofahrzeuge bis hin zu schweren Nutzfahrzeugen – die Vielfalt an Fahrzeugen, die auf ihre Verkehrssicherheit geprüft werden, ist beeindruckend. Besonders spannend ist es, wenn seltene oder außergewöhnliche Fahrzeuge, wie Exoten oder Oldtimer, auf die Hebebühne kommen.

Verschiedene Arbeitsorte: Prüfingenieure arbeiten nicht nur an festen Prüfstellen, sondern sind auch im Außendienst unterwegs. Ob in Werkstätten oder Autohäusern – die Einsätze vor Ort bringen viel Abwechslung in den Arbeitsalltag. Der Wechsel zwischen der Prüfstelle und Außeneinsätzen sorgt für ein dynamisches Umfeld und erlaubt den Prüfingenieuren, ihre Expertise in unterschiedlichen Situationen einzusetzen.

Kontakt mit Kunden: Im Berufsalltag kommen Prüfingenieure mit einer Vielzahl von Menschen in Kontakt. Von technikaffinen Oldtimer-Enthusiasten bis hin zu Berufskraftfahrern oder Fuhrparkmanagern – jede Begegnung ist einzigartig und bietet die Möglichkeit, technische Sachverhalte verständlich zu vermitteln.

Fortlaufendes Lernen: Die stetige Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnik – sei es durch moderne Assistenzsysteme oder den zunehmenden Einsatz von Elektro- und Hybridfahrzeugen – erfordert von Prüfingenieuren, stets auf dem neuesten Stand zu bleiben. Regelmäßige Weiterbildungen und Schulungen sind daher fester Bestandteil des Berufs und machen die Tätigkeit noch spannender und abwechslungsreicher. Prüfingenieure absolvieren jährlich mindestens fünf Fortbildungen und tauschen sich zudem mindestens viermal im Jahr mit Kolleginnen und Kollegen aus, um aktuelle Entwicklungen und technische Neuerungen zu besprechen.

Die Kombination aus technischem Know-how, abwechslungsreichen Arbeitsorten, täglichem Kundenkontakt und immer neuen Herausforderungen macht den Beruf des Prüfingenieurs spannend, vielseitig und zukunftssicher.

Neugierig geworden?

Wir vom Sachverständigenbüro Schwaben bieten Fachkräften die Möglichkeit, sich bei uns zum Prüfingenieur weiterzubilden. Dabei vermitteln wir fundiertes theoretisches Wissen und praxisnahe Einblicke in die Tätigkeit, wie etwa Fahrzeugprüfungen, gesetzliche Vorgaben und moderne Prüftechnologien. Durch die Zusammenarbeit mit erfahrenen Sachverständigen stellen wir sicher, dass die Ausbildung optimal auf die beruflichen Anforderungen vorbereitet.